Upper West Side & BookCon

Erstmal ging es ganz entspannt los, ich stand so um halb acht auf, duschte in meinem upgegradeten Bad, zog mich an, packte mein Hab und Gut in meine Handtasche (mehr brauche ich für einen Wochenendtrip inzwischen nicht mehr und zog los:

Earth CaféLandkartenliebe.

Bereits am Abend vorher hatte ich dieses süße Café ganz in der Nähe meines Hotels am Broadway gefunden. Hier holte ich mir ein Frühstück to go, nämlich…

Mit Chia-Pudding die Upper West Side entlangschlendern...Ein Fachwerkhaus!

den ersten Chia-Seed-Pudding meines Lebens. Und der war super lecker! Ein bisschen schokoladig, ein bisschen bananig, sehr frisch und mit dem etwas crunchigen der Seeds. Superlecker und er hat mich auch echt lange satt gemacht! Damit lief ich dann die Upper West Side entlang Richtung Süden, fand ein Fachwerkhaus…

Sonntagmorgen in New York...Upper West Side Style 

träumte davon, irgendwann mal in einem dieser typischen „New York Häuser“ zu leben…

Voll von Gegensätzen und perfekter Harmonie...

Skyscraper. 

… und genoss mal wieder all die Gegensätze, die diese Stadt in ihrer Architektur vereint.

Hudson River.

Industrial Style...

Weiter ging es dann durch den Hudson River Park, den ich mir am Sonntagmorgen mit Familien auf dem Weg zu Baseball- Football-, oder Basketballspielen ihrer Kinder und ganz vielen Joggern teilte. Da fühlte ich mich gleich ziemlich unsportlich, aber ich bin eher so der schlendernd-genießen Typ.

Das Javits Center.

Nach etwa einer Stunde war ich dann am Ziel angekommen, das riesige Javits-Center, welches die BookCon beheimatete.

Innen so beeindruckend wie außen.

Ein Buchtruck.

Das konnte man besonders innendrin auch unschwer übersehen. Ich war erstmal etwas überfordert von der Größe, all dem Marketing, den vielen verschiedenen Events innerhalb dieses Riesenevents und…

Schlange 2

Schlange 1

… den Schlangen. Überall bildeten sich – teils wie aus dem Nichts heraus – Schlangen, die gespannt auf irgendetwas oder irgendjemanden warteten. Zu 90% hatte ich keine Ahnung, was es war, ganz oft kostenloses Zeug von den Verlagen, das ging von Stickern über Taschen bis zu ganzen Büchern. Ich hielt mich an diesem Tag nicht mehr als eine Stunde auf diesem Showfloor auf, wo alle Aussteller versammelt waren und ging trotzdem mit sechs neuen, kostenlosen Büchern nach Hause, von denen ich fünf auch auf jeden Fall lesen will (das letzte ist ein Comic über ein Hotdog, eher nicht so meins…).

Der wohl gruseligste Moment des Tages war, als ich mich plötzlich in einem Menschenknäuel befand und Bodyguards uns aus dem Weg schubsten, sowie „Make more room!!“, brüllten. Ich suchte erstmal das Weite und beobachtete mit etwas Sicherheitsabstand das Spektakel. Grund des Aufruhrs? Kloe Kardashian hat ein Buch geschrieben, das sie am Stand ihres Verlags signierte, umgeben von Fans, Bodyguards und dem „Keeping up with the Kardashians“ Filmteam. Sollte das also jemand von euch schauen, vielleicht seht ihr ja mich, wie ich von einem Bodyguard aus dem Weg gerammt werde… Ihr erkennt dann den Unterschied zwischen mir und den wahren Fans daran, dass ich nicht kreische sondern nur irritiert durch die Gegend schaue.

Schlange 3

Wie gesagt verbrachte ich nur einen sehr kleinen Teil meines Tages auf dem Crazy Show Floor und dafür viel mehr im Untergeschoss des Javits Centers, bei den Panels. Natürlich gab es auch hier wieder Schlangen bis man reindurfte, die Räume waren aber riesig groß, also kam man auch immer noch nachträglich rein. In einem Panel wurden ein oder mehrere Autoren zu einem bestimmten Thema interviewt, auch die Zuschauer durften dann am Ende immer noch Fragen stellen.

Women telling Stories

Mein erstes Panel war „Women Telling Stories“, bei denen es eben um Autorinnen ging, wie sie so schreiben, auf ihre Themen kommen, und so weiter. Ich fand es super interessant und motivierend, wie eigentlich alle Panels, bei denen ich war!

Candace Bushnell.

Mein Hauptgrund, mir genau dieses Panel anzuschauen (es gab so viel, ich musste da echt aussortieren), war diese Frau. Erinnert sie euch an jemanden? Sarah Jessica Parker? Carrie Bradshaw? Das ist Candace Bushnell, die Autorin von Sex and the City und noch so einigem anderen. Wenn eine Frau etwas schreibt, das so viele Millionen anderer lieben und inspirierend finden, dann erwartet man doch ein „Everybody’s Darling“. Eine charmante, süße, lustige Frau, die jeder gerne als beste Freundin hätte, um sie um Rat zu fragen. Denkste! Selten habe ich – vorallem in den USA – so eine aneckende, vorlaute, knallhart ehrliche, zynische, unverstellte, widersprechende Person gesehen. Das klingt unglaublich negativ, aber ich schwankte ständig zwischen Bewunderung und Abneigung. Sie ist auf jeden Fall eine extrem starke und interessante Frau und ihr Zitat: „You can only have a happy ending with yourself“, ist auch zu einem meiner liebsten Zitate geworden.

Meg Cabot!!

Beim zweiten Panel sah ich eine Frau, die tatsächlich genau so ist, wie ich sie mir vorgestellt habe – lustig, selbstironisch, menschlich. Eine Frau, die mit ihren Worten (egal ob gesprochen oder geschrieben) genau das auszudrücken scheint, was uns allen im Kopf rumschwirrt. Meg Cabot, die ich für ihre Princess Diaries Books verehre. Umso glücklicher machte es mich, dass sie bald ein neues davon veröffentlichen wird – „Royal Wedding“. Und dass sie genauso tollpatschig, romantisch, mädchenhaft und ehrlich wie Mia wirkt. Und dass sie eine Prinzessinnenkrone trug!

YA Authors

Weiter ging es zum nächsten Panel, dessen Anfang ich leider verpasste, da es sich mit Meg Cabot überschnitt. Wenn ihr meinen Blog schon länger lest, erkennt ihr jetzt vielleicht, wegen welcher Person ich zu diesem „Young Adult“ Literature Panel ging…

Jodi Picoult

… natürlich Jodi Picoult, meiner absoluten Lieblingsautorin, die ich im letzten Oktober schon in Fairfield, CT traf und wegen deren Newsletter ich überhaupt erst von der BookCon erfruhr. Diesmal war auch ihre Tochter mit dabei (Samantha, rechts von ihr), mit der sie die Bücher „Between the Lines“ und „Off the Page“ geschrieben hat. Samantha hat einige Tipps für angehende Autoren gegeben (Disziplin! Durchhalten!) und sie ist genauso inspirierend und sympathisch wie ihre Mutter. <3

Danach folgte für mich eine kleine Essenspause und schließlich das letzte Panel des Tages, welches auch nochmal ein echtes Highlight und auch das am besten besuchte von allen, die ich gesehen habe, war:

HONY 1

HONY 2

Brandon Stanton, der Fotograf, Erfinder, Geschichtenerzähler von „Humans of New York“. Einer Seite, der wahrscheinlich die meisten von euch auf Facebook folgen, wenn nicht, solltet ihr das jetzt unbedingt tun. So inspirierend und berührend wie die Seite, die Geschichten, die Zitate ist auch Brandon selber. Ein ruhiger, unscheinbarer Mensch, der aber unheimlich passioniert ist, der weiß, was er will, was er tut, wofür es sich – für ihn – lohnt zu kämpfen. Und das tat und tut er. Stand jeden Morgen auf und verbrachte den ganzen Tag auf den Straßen New Yorks, um Menschen zu fotografieren. Als niemand ihn kannte, niemand von Humans of New York gehört hatte. Aus dem Nichts baute er die Seite auf, arbeitete sich von Fotos über Zitate zu Geschichten vor, vergaß aber nie eins – menschlich zu sein und wahre Menschen zu zeigen. Wie sie sich sehen. Wie er sie sieht. Vielleicht sogar wie sie sind.

Das war meine BookCon Erfahrung. Mein Rückweg zum Bus war leider sehr kalt, verregnet und fußschmerzend, das tat dieser tollen und einzigartigen Erfahrung aber keinen Abbruch. Ich bin unheimlich froh, dass ich da war, den Wahnsinn des Showfloors und die Inspiration der Panel miterleben konnte. Und natürlich auch einige kostenlose Bücher mitnehmen konnte. :D

Was denkst du?