Nachdem sich hier die letzten Wochen ungeplant eine kleine Funkstille eingeschlichen hat (das Leben kam dazwischen), bin ich jetzt wieder zurück, mit ganz viel zu erzählen aus dem letzten Monat!
Wiedervereint: Im August habe ich einige Menschen wiedergetroffen, die ich zum letzten Mal in während der Schule oder in den USA gesehen habe. Ich liebe es, Zeit mit Menschen zu verbringen, mit denen mich so viele Erinnerungen und Momente verbinden.
Zuerst einmal ist eine liebe Freundin, mit der ich Abi gemacht habe, seit Anfang des Monats auch für ein Praktikum in Berlin. Ich habe sie bei ihrer Ankunft am ZOB abgeholt und habe das Gefühl, seitdem haben wir schon unheimlich viel zusammen erlebt. Picknicks, Ausflüge, Seen, Museen, viele durchgemachte und durchgeredete Nächte. Wahnsinn, wie schnell einem ein Mensch so sehr ans Herz wachsen kann.
Leider nur ganz kurz, aber trotzdem sehr schön, war Ende August eine andere Schulfreundin hier zu Besuch. Da ich an den beiden Tagen ziemlich viel arbeiten musste, haben wir uns immer nur abends gesehen und die Zeit stand dann ganz im Zeichen des Essens. Allem voran, dieses wahnsinnige Erlebnis:
Auch eine Au Pair Freundin kam für ein Wochenende nach Berlin, was ich ganz kurzfristig erfuhr und glücklicherweise haben wir es geschafft uns zu einem gemütlichen Sonntagsfrühstück im DALUMA zu treffen. Acai Bowls, Smoothies, und und und… Sehr berlinerisch, obwohl es auch New York hätte sein können. Und in ganz vielen Erinnerungen an diese Traumstadt haben wir dementsprechend auch geschwelgt.
Und last but not least, habe ich für ein Wochenende Berlin verlassen, um die wunderbare Chrissi wiederzutreffen. Wir schwärmten von unseren Gastfamilien, schauten Disneyfilme, bekundeten unsere Connecticut Liebe und sie zeigte mir das wunderschöne…
Neu entdeckt: … Münster! Ich war vorher noch nie da und hatte auch nicht wirklich ein Bild von der Stadt. Umso begeisterter war ich von der tollen, historischen Altstadt, dem leckeren Essen, der Promenade, dem See, dem Schloss und, und, und… Hätte das ja wirklich nicht erwartet, aber je mehr ich davon sehe, desto lieber mag ich tatsächlich auch Deutschland.
Und noch eine andere Stadt wurde im August neu entdeckt – Potsdam. Ist ja von Berlin aus im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend und so, so, so schön! Wieder ein Schloss, das holländische Viertel und mein Highlight, die Cupcakes der Krümelfee. Perfekter Sommertag!
Sommer geliebt: Apropos Sommertag, im August hat das schöne Wetter sich noch einmal angestrengt und ich habe das gnadenlos ausgenutzt (und tue es immernoch, denn auch der September ist bisher wunderschön). Es ging an den See, auf Rooftop Bars, wir saßen vor Cafés in der Sonne, liefen durch die verrückten Berliner Nächte bis die Sonne wieder aufging, hörten Musik im Park, lagen in Liegestühlen mit den Füßen im Sand. Wir lebten den Sommer in dieser wunderschönen, vielseitigen Stadt, inklusive allabendlicher traumschöner Sonnenuntergänge!
Schockmoment: Stell dir vor, du liegst nachts schlafend in deinem Bett. Du meinst, ein Licht zu sehen, die sich öffnende Tür zu hören. Bestimmt ein Traum, denkst du und drehst dich auf die andere Seite. Bis du wieder wach wirst. Du hörst flüsternde Stimmen. In deinem Zimmer. Blinzelst durch die müden Augenlider und siehst ein Licht, das dir ins Gesicht scheint. Einbrecher! ist dein erster Gedanke. Unauffällig blinzelst du weiter. Und siehst neben dem Licht einen Mann im Anzug. Du schließt die Augen wieder. Was ist hier los? Doch nur ein Traum? Aber die Geräusche nehmen nicht ab, du musst etwas tun. Öffnest vorsichtig wieder die Augen, siehst auf dem Boden eine deiner Mitbewohnerinnen in einem unförmigen Anzug. Sie rollt Richtung Fenster. Du starrst sie an. Sie starrt zurück. Was ist hier los? Plötzlich geht das Licht an, Bewegung kommt ins Zimmer. Der Mann im Anzug kommt auf dich zu, gibt dir die Hand und sagt: „Hallo Franzi, ich bin Joko Winterscheid von Pro7 und wir haben uns einen kleinen Spaß in eurer WG erlaubt.“ Es ist 3 Uhr nachts. Das ist kein Traum.
Kultur erlebt: Berlin ist so voller Galerien, Museen und Veranstaltungen, das eigentlich jeder Tag, den man zuhause verbringt, verschwendet ist. Trotzdem braucht es auch diese Zuhause Abende, an denen etwas Leckeres gekocht und sich mit seichten Youtube Videos die Zeit vertrieben wird. An vielen Abenden und Wochenenden raffe ich mich aber nochmal auf gehe raus und entdecke Berlin. Das führte letzten Monat zu einem Besuch des Museums unter dem Denkmal der ermordeten Juden. Umfangreicher als erwartet, sehr persönlich, sehr gut und natürlich auch sehr beklemmend.
Auf der Suche nach einem kleinen Lichtblick, liefen wir nach dem Museumsbesuch noch durch Mitte und fanden uns im Regierungsviertel wieder. Bis Anfang Oktober, wird hier noch jeden Abend zu Sonnenuntergang eine Lichtshow zum Thema „Für das Volk. Vom Reichstag zum Bundestag“ projiziert. Sehr interessant, zum größten Teil aber auch etwas trocken. Wenn dann aber die Mauer fällt, Menschen sich lachend und weinend in den Armen liegen und „An Tagen wie diesen“ gesungen wird, kommt die Gänsehaut und mit ihr die Dankbarkeit, in so einer besonderen und einzigartigen Stadt leben zu können.
Ebenfalls im Regierungsviertel wurden letzten Monat zum Tag der Offenen Tür die Pforten geöffnet. Ich stand dabei etwas vor dem „Berlin Problem“: zu viel Auswahl, Überforderung, Lähmung. Was ich jedoch mitnahm und mir anschaute, brachte neue Denkanstöße und einen spannenden Blick hinter die Kulissen.
Eigentlich als ein kleiner Ausflug in eine schönere Welt gedacht, war unser Besuch in der „Allure“ Ausstellung im C/O Berlin. Das war sie auch, doch dann machten wir uns auf den Weg in den ersten Stock der Galerie. Der dort wartende Film über die Straßen des Heroinhandels war alles andere als schön, sondern eher verstörend, aufrüttelnd, beängstigend. Und immer wieder faszinierend zu sehen, was für unterschiedliche Gesichter und Wirkungen „Kunst“ hat.
Das war es auch schon zu meinem August, wenn möglich wird der September sogar noch toller und abwechslungsreicher, denn es ist schon viel passiert und noch einiges geplant. Das gibt mir zwar einerseits viel zu berichten, macht andererseits das Bloggen aber auch nicht so einfach. Ich gebe aber mein bestes, zumindest ein bis zweimal pro Woche von mir hören zu lassen!
Bis bald (fingers crossed), Franzi